Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 227

1911 - Breslau : Hirt
134. England. 227 kommen schien: aber nach dem Kriege 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu fein. Dieses fing alsbald an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, als Kriegshafen auszubauen und ihm dadurch die grte Bedeutung fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa zu verschaffen. Im Jahre 1882 tat es einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es sich nach der Beschieung von Alexandria in gypten festsetzte gypten und den Khedive von sich abhngig zu machen wute. Von hier aus drang es weiter sdwrts vor. Aber der Mahdi, ein mohammedanischer Prophet, der die Bevlkerung von Dar For und Kordofan gewann und gegen die Europer aufwiegelte, vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo den englischen General Gordon in Chartum ein, eroberte die Stadt und ttete ihn (1885). Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islam aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht niedergeworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen. Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdnrman und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan. Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorge-drnngen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostasrika und dem Kaplande zu schaffen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich feinen Versuch auf, sich in Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus rnilitrifch-politifchen Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da der Goldreichtum des Sdens ungeheuer ist und diese weiten reichen und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Vernichtung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten ^renweg Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans-Portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen. 15*

2. Bd. 2 - S. 378

1854 - Leipzig : Engelmann
378 26. 27. Sept. 1799. 18. Mai 1800. 18. Ott. 1799. 21. Juli 1798. Die französische Revolution. sich wie Lady Macbeth bei Shakespeare. Der Eindruck war aber vorübergehend; der König blieb wie er von Kindesbeinen an gewesen war." Dem Fall der par- thenopaischen Republik folgte die römische auf dem Fuße. Glücklicher behaupteten sich die Franzosen unter den geschickten, wenn gleich harten und habsüchtigen Feldherrn Masse na und So ult in der Schweiz gegen die vereinten aber zwietrachtigen Russen und Oestreicher.— Nach der Eroberung Italiens überstieg Suwaross die unwegsamen Eis- berge und Alpen, um die Franzosen aus ihrer Stellung bei Zürich zu ver- drängen. Auf diesem Zuge kämpften die russischen Heere mit Beschwerden und Gefahren, die selbst die Leiden der französischen Armee in Aegypten und Syrien überstiegen. Auf dem Gotthard an der Teufelsbrücke wurden gegen Natur und Feinde Kämpfe bestanden, die zu den kühnsten Waffenthaten in der Weltgeschichte gehören. Die abgehärteten, an Mühseligkeit und Krieg gewöhnten russischen Soldaten folgten ihrem thatkräftigen, beharrlichen An- führer mit stummem Gehorsam über Eisberge und Schneefelder. Aber trotz der unglaublichen Anstrengung erlagen die von den eigennützigen und lang- samen Oestreichern nicht unterstützten Russen in der S ch l a ch t v o n Z ü r i ch den Streichen der Franzosen. Zürich ward wieder erobert und schwer mitgenommen, wobei Lavater von einem französischen Soldaten zum Tode verwundet wurde. Suwaroff führte den kleinen Rest seiner töpfern Armee über die eisigen Höhen von Graubündten auf ungangbaren Wegen in ihre Hcimath zurück, wo er bald nachher im Kummer über die unverdiente Ungnade des Kaisers starb. Hatten in Italien und der Schweiz die Oestreicher durch verkehrte Maß- regeln, Neid und Gewinnsucht den Fortgang der russischen Waffen gehemmt, so bewiesen die Engländer, als der unfähige Herzog von Pork in Verbin- dung mit den Russen die Franzosen (unter Bru ne) aus Holland vertrei- den und den Erbstatthalter wieder einsetzen wollte, daß auch sie nur von Selbstsucht und Eigennutz geleitet wurden. Nachdem der ungeschickte Ober- feldherr die Russen den Feinden geopfert, erkaufte er sich und den Seinigen durch eine schmachvolle Capitulation die Rückkehr. Dieses unedle und selbst- süchtige Benehmen erbitterte den über den Untergang so vieler tapfern Krie- ger bekümmerten Kaiser Paul so sehr gegen die Coalition, daß er mißmuthig zurücktrat und einige Zeit nachher sich an Bonaparte anschloß. §.737. Bonaparte in Aegypten und Syrien. Während dieser Vorgänge führte Napoleon sein tapferes Heer von Alexandrien aus durch die ägyptische Wüste gen Cairo. Die Noth des Heeres in dem glü- henden Sonnenbrände, ohne Wasser und hinreichenden Mundvorrath, war entsetzlich. Inder Schlacht an den Pyramiden, „von deren Höhen vier Jahrtausende auf die französischen Kämpfer herabblickten," wurden die Mamluken, die damals unter türkischer Oberhoheit Aegypten beherrschten, besiegt, worauf Napoleon in Cairo einzog und (nach der Wegn ahme der

3. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 53

1900 - Leipzig : Spamer
Gründung fester Plätze. 53 deckung zu Entdeckung. In Sibirien aber zog der kleine Zobel den Kosaken weiter nach Osten und führte ihn schließlich bis zum Beriugsmeer. Damals war die goldene Zeit des sibirischen Pelzhandels, und man erzählt sich, daß die nachströmenden Promyschleniks, die den amerikanischen „Voyagenr" vertraten, den Jakuten die Zobel gegen eiserne und kupferne Kessel abzuhandeln pflegten — so viele Felle für das Geschirr, als dieses bis an den Rand gefüllt fassen konnte. Handelskarmvane am Ixtjjsch. Es ist nicht mehr als natürlich, daß alle günstigen Verhältnisse zunächst auf die Stellung der Strogonow zurückwirken mußten, die zwischen Rußland und Sibirien in der Mitte saßen, und denen nun reife Früchte in Menge in den Schoß fielen. Sie hatten vollen Anspruch daraus; sie waren es, die Jermak nach Sibirien gesandt, die ihn unterstützt, die in der Schlacht am Tobol an seiner Seite gekämpft hatten. In die Hände der Strogonow wnrde vom Zaren der ganze Handel Sibiriens gelegt, der ihnen königliche Reichtümer einbrachte. So kam es, daß schon zu Ende des 17. Jahrhunderts die bedeutendsten Geschlechter Rußlands mit den Strogonow verschwägert waren.

4. Entdeckungen und geographisch bedeutsame Unternehmungen nach Auffindung der Neuen Welt bis zur Gegenwart - S. 58

1900 - Leipzig : Spamer
58 Die Eroberung von Sibirien durch die Kosaken. weiter vor und gewannen ganze Provinzen Chinas. In den Streitigkeiten dieses Reiches mit den Westmächten hatte Rußland sich still Verhalten und sogar sich auf Seiten Chinas hingeneigt; als Lohn für diese Freundschaft nahm es sich die Amurländer. China konnte nicht widerstehen und mußte darein willigen. Rußland erreichte durch verhältnismäßig geringe An- strengung die Erfüllung seines schon seit Jahrhunderten gehegten sehn- lichsteu Wunsches; denn das war im Laufe der Zeit klar geworden, daß Sibiriens Handel immer gelähmt bleiben müsse, so lauge demselben nicht durch die freie Schiffahrt auf dem Amur ein Absatzweg eröffnet werde. Immer und immer war Rußland mit Vorschlägen an die Chinesen heran- getreten, ihm den Fluß abzulassen. Da wurde 1847 der ebenso thätige als gewandte Graf Murawiew zum Generalgouverneur Ostsibiriens er- nanut, dessen erste Handlung es war, einen Offizier nach den Amur- gegenden abzuschicken. Obgleich derselbe nicht wieder zurückkehrte, ließ dessen Chef sich doch keineswegs abschrecken, ordnete größere Expeditionen ab, welche die Ochotskische See und die Amurmündungen erforschen und daselbst russische Handelsposten anlegen mußten. Im Jahre 1854 ging er selbst nach jenen Gegenden ab. Damals, als der orientalische Krieg ausgebrochen war, kam es darauf an, die russischen Kriegsschiffe im Stilleu Ozean schnell mit Kriegsbedarf und Lebensmitteln zu versehen. Murawiew ruderte mit einer kleinen Flotte und Armee ins chinesische Gebiet hinein; ein Dampfer, fünfzig große Barken und zahlreiche Flöße, beladen mit Geschütz und 1000 Kosaken, gingen den Amur hinab und legten sich vor der chinesischen Stadt Aignn vor Anker, wo die schlecht- bewaffneten eingeborenen Soldaten aufgestellt waren. Sie schauten neu- gierig auf die kühnen Eindringlinge, ließen sie aber ruhig weiter ziehen. Murawiew hatte bei dieser Fahrt die Schwäche der Chinesen und die Trefflichkeit des Amurs als Wasserstraße kennen gelernt; er benutzte daher den letzteren in den folgenden Jahren ganz ungehindert, legte Stationen an und setzte sich auf jede Weise fest. Chinesische Mandarinen, die dagegen Einspruch erheben wollten, wurden, ohne angehört zu werden, fortgeschickt; man gebrauchte eben ganz einfach das Recht des Stärkern und kümmerte sich um die Protestation sehr wenig. In Petersburg war man überrascht über das kühne und rücksichtslose Unternehmen Mnrawiews, billigte es aber und sandte ihm Unterstützung, so daß derselbe im Jahre 1858 alles nördlich vom Amur gelegene Land in seine Hände brachte. Durch den in Aiguu gefchloffenen Vertrag wurde diese Besitzergreifung von seiten Chinas bestätigt. Das Land zwischen dem Flusfe Usfuri und der mandschurischen Küste sollte beiden Reichen gemeinschaftlich gehören, doch trat schon 1860 China, dem Drängen Rußlands nachgebend, diese Länder vollständig ab, so daß sich die russische Grenze bis nach Korea hin ausdehnte.

5. Aus der Himmelskunde, Europa ohne das Deutsche Reich, Die außereuropäischen Erdteile - S. 100

1913 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
100 Die außereuropäischen Erdteile. 3. Die größtenteils mongolische Nomaden-Bevölkerung (Kirgisen) wohnt an und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Im Gebiet des Sir liegt die Haupt- stadt Taschkent (200). Wegen seiner militärischen Bedeutung ist Turan auch im Besitz von Eisenbahnen. Die Transkaspische Bahn führt vom Osten des Kaspischen Meeres über Merw, Buchara und das in fruchtbarer Talebene gelegene Samarkand bis Andischan. Ferner zieht von Merw aus ein Schienen- strang bis Kuscht an der afghanischen Grenze. 6. Deutschland und Russisch-Asien. 1. Der riesenhafte asiatische Besitz Ruß- lands bringt es in gegensätzliche Berührung mit den Interessen Englands in (Indien), Chinas und Japans, weil es im Osten mit Hilfe des schiffbaren Amur und im Süden nach dem Persischen Meere hin den Zugang zu der belebenden Flutwelle des Ozeans erstrebt. Die Gegensätze zwischen Japan und Rußland sind durch den japanisch- russischen Krieg zum Nachteil Rußlands ausgeglichen worden. In Indien ist durch die englisch-russischen Verträge ein gewisser Stillstand geschlossen worden. Rußland kann also nach wie vor als „gefesselter Riese" bezeichnet werden, dürfte indessen über kurz oder lang doch einmal einen erfolgreichen Sturmlauf zur Meeresküste an- treten. Je mehr sich Rußland in Asien festlegt, um so geringer lastet seine Macht auf unserer offenen östlichen Grenze. Wir haben also keine Ursache, den russischen Bestrebungen in Asien entgegenzutreten. Rußlands asiatischer Besitz ist für die Sicherung der deutschen Ostgrenze von Vorteil. 2. Die Sibirische Eisenbahn, die der Entwicklung Sibiriens großen Vorschub leistet, kommt auch den deutsch-ostasiatischen Beziehungen zugute, haupt- sächlich unserem Postverkehr. Im Anschluß an die europäische Linie Berlin — Petersburg — Moskau führt sie von hier über Samara, Slatoust und Tscheljabinsk durch Sibirien und die chinesische Mandschurei nach dem Stillen Ozean. Die Endstation ist W l a d i w o st o k. Fahrzeit Berlin—peking 13 Tage, Berlin—tsingtau 15 Tage, d. i. 20—25 Tage weniger als auf dem See- wege. Für Deutschland ist die Sibirische Bahn der nächste Weg nach China, Japan und Kiautschou. Aufgaben. Miß die Entfernung zwischen Berlin und Kiautschou a) auf dem Laub- wege, b) auf dem Seewege! — Berechne den Unterschied der Fahrtdauer! — Z e i ch n e den Verlauf der Sibirischen Eisenbahn! — Modelliere Turan! — Vergleiche Ruß- land und Sibirien nach Klima, Pflanzenwelt und Bodenschätzen! — Inwiefern sind die russischen Bestrebungen in Asien für Deutschland mittelbar von Nutzen? Rückblick. 1. Bodengliederung. Jnnerasien steht in schroffem Gegensatz zu den Randgebir- gen. Hohe und schwer überschreitbare Randgebirge trennen es scharf von seinen Gliedern. In der Randzone reihen sich alte und neue Kultursitze aneinander. Die Steppen- und Wüstengebiete Jnnerasiens dagegen sind von Nomadenvölkern be- wohnt. Asien zeigt einen großen Gegensatz zwischen den von der Natur begünstigten Randländern mit ihren aüerbau- und handeltreibenden Kulturvölkern einer- seits und den Steppen- und Wüstengebieten Jnnerasiens mit ihren Nomaden- völkern anderseits.

6. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 166

1847 - Königsberg : Bon
166 ìli. Allgemeine Uebersicht der Erdoberfläche. (Topische Geographie.) §- 18. Die Fän-er -er Er-e. lkdrfr. I. Anh. I. 8 — 12.) Durch Gebirge und Flüsse, durch die Einschnitte des Mee- res, aber auch die Verträge der Völker unter einander sind die Ertheile iß. 14.) in verschiedenen Länder getheilt worden, mit denen wir uns jetzt bekannt machen wollen. A. Europa besteht aus: 1. Mittel-Europa mit unserm Vaterlande a) Deutschland; öst- lich von demselben liegt: b) Preußen c) Polen d) Galizien e) Ungarn [in der Reihenfolge von Norden nach Süden;) s) Hol- land »-Belgien --Frankreich i) die Schweiz swestlich von Deutschland in der Reihenfolge von N. nach S. 2. Ost-Europa mit Rußland. 3. Nord-Europa mit: a) Skandinavien, von dem die östliche, größere Hälfte Schweden, die kleinere, westliche Norwegen heißt; b) Dänemark, im S. dcö vorigen; c) Britanien, westlich vom vorigen, und zwar Großbritanien mit England im S. und Schottland im N. und westlich davon Irland. 4. West- E u ropa mit: a) Portugal, das westlichste Land Europa's, und b) Spanien im O. des vorigen. 5. Süd-Europa mit: a) Italien, südlich von Deutschland; im S. von Ungarn liegt die d) Türkei und im S. derselben c) Grie- chenland. B. Asien enthält: 3. Im nördlichen Theile: das asiatische Russland, von dem der größte Theil Sibirien heißt. 2. Im östlichen: a) Seunglisten oder die Mandschurei, südlich von Sibirien; b) Korea, im S. des vorigen; c) Japan, ein Jn- selland, östlich von den beiden vorigen; d) China, südwestlich von Tungusien. 3. Im südlichen: a) Ostindien, bestehend aus Vorder- und Hinter- Jndien; b) Persien, westlich vom vorigen; c) Arabien, in der Nähe von Afrika. 4. Im westlichen: a) die asiatische Türkei, im N. von Arabien (mit Palästina, Phönizien, Mesopotamien rc.); b) Kauka- sien oder die russischen Kaukasus-Länder, nördlich von der asiati- schen Türkei und Persien. 5. Im mittleren Theile (Hoch-Asien): a) die Mongolei, westlich von Tungusien; b) die Tatarei, nördlich von Persien; e) die Bucharei, zwischen den beiden vorigen; d) Tibet, im N. von Ostindien.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 227

1912 - Breslau : Hirt
134.135. England. Rußland. 227 Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdnrman und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan. Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorgedrungen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostaftika und dem Kaplande zu schassen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich seinen Versuch auf, sich in Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus militrisch-politischeu Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da Sdafrika reich an Gold und Diamanten ist und diese weiten und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Unterwerfung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten Burenkrieg. Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans- i8"-1902-portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen. Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt Handel. 27 Prozent (der deutsche etwa 12,5 Prozent). Seine Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten Europas zusammen. Die Getreide-Versorgung Englands ist von seiner berlegenheit zur See abhngig, die darauf beruht, da seine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht, sondern auch zweier oder mehrerer verbndeten Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe, Gte der Geschtze, Ausbildung und Leistungs-fhigkeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedienstes berlegen ist und bleibt. Da die englische Industrie nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet Industrie, hat, die sie noch vor einem Menfchenalter einnahm, hat sich zeitweife gegen Deutschland, das dem englischen Gewerbe auf dem Weltmarkte am erfolg-reichsten gegenbertrat, eine starke Verstimmung geltend gemacht, die sich fast bis zu offener Feindschaft zu steigern drohte, nachdem Eduard Vii. 1901 seiner Mutter Viktoria in der Regierung gefolgt war; jetzt regiert (seit 1910) dessen Sohn Georg V. 135. Rußland, das bereits im 16. Jahrhundert Sibirien am Sibirien und Ob und Jrtisch, im 17. Jahrhundert den Norden Asiens erworben hatte, Zentralasien, drang im 18. und 19. Jahrhundert der den Kaukasus nach Armenien und Persien vor, besetzte das Land zwischen dem Kaspischen Meere und dem Aralsee und unterwarf die Kirgifen und Turkmenen in Zentral-asien. Dadurch hat es sich der Grenze von Britisch-Jndien genhert, und in Afghanistan und Persien stoen die Ausdehnungsbestrebungen der beiden Mchte aufeinander.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 231

1912 - Breslau : Hirt
133. 134. England. Rußland. 231 Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdurmau und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan. Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorge-drnngen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostafrika und dem Kaplande zu schaffen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich seinen Versuch auf, stch tn Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen. In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus rnilitrifch-politischeu Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da Sdafrika reich an Gold und Diamanten ist und diese weiten und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Unterwerfung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans-Portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen. Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt Sandel. 27 Prozent (der deutsche etwa 12,5 Prozent). Seine Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten Europas zusammen. Die Getreide-Versorgung Englands ist von seiner berlegenheit zur See abhngig, die darauf beruht, da seine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht, sondern auch zweier oder mehrerer verbndeten Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe, Gte der Geschtze, Ausbildung und Leistungs-fhigfeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedieustes berlegen ist und bleibt. Da die englische Industrie nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet Industrie, hat, die sie noch vor einem Menschenalter einnahm, hat sich zeitweise gegen Deutschland, das dem englischen Gewerbe auf dem Weltmarkte am erfolgreichsten gegenbertrat, eine starke Verstimmung geltend gemacht, die sich fast bis zu offener Feindschaft zu steigern drohte, nachdem Eduard Vii. 1901 seiner Mutter Viktoria in der Regierung gefolgt war; jetzt regiert (feit 1910) dessen Sohn Georg V. 134. Rußland, das bereits im 16. Jahrhundert Sibirien am Sibirien und Ob und Jrtisch, im 17. Jahrhundert den Norden Asiens erworben hatte, 3en raa,teni drang im 18. und 19. Jahrhundert der den Kaukasus nach Armenien und Persien vor, besetzte das Land zwischen dem Kaspischen Meere und dem Aralsee und unterwarf die Kirgisen und Turkmenen in Zentral-asten. Dadurch hat es sich der Grenze von Britisch-Jndien genhert, und in Afghanistan und Persien stoen die Ausdehnungsbestrebungen der beiden Mchte aufeinander.

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 221

1911 - Breslau : Hirt
Die brigen Gromchte der Gegenwart. 221 Hoorn. Jenen hat man sich durch den Besitz des Kaplandes mit Kapstadt und der Marinestation von Simonstown, diesen durch die Falklandinseln gesichert. Seit der Erffnung des Sueskauals (1869) wurde ein dritter, der krzeste Weg durch das Mittelmeer, erffnet. Mit dem Bau dieser Wasser-strae und dem Einflsse, den er sich gesichert hatte, schien Napoleon Iii. auf die Plne seines groen Oheims zurckzukommen; aber nach dem Kriege von 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu sein, dagegen bedrohte der russische Vorsto (18771878) gegen die Trkei und deren Zusammenbruch im Frieden von San Stefano das stliche Mittelmeer. Entschlossen, mit aller Kraft den Fortschritten Ru-lands entgegenzutreten, versprach England der Trkei den Schutz ihrer Besitzungen und setzte wesentliche Abnderungen des Friedens durch. Da-mals erwarb es Eypern und damit zu Gibraltar und Malta den dritten Sttzpunkt seiner Flotte, der ihm die Herrschaft im Mittelmeer sichert. Zugleich fing England an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, zu einem starken Kriegshafen zu erheben, der nun fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa die grte Bedeutung erlangte. Im Jahre 1882 tat England einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es gypten besetzte; damals wurde Alexandria bombardiert - die bald darauf ausbrechende Bewegung unter Arabi Pascha wurde niedergeschlagen und gab England die Veranlassung, im Lande zu bleiben und den Khedive finanziell von sich abhngig zu machen. Von hier aus drang England weiter in das quatoriale gypten ein. Aber der Mahdi, d. h. Nachfolger des Propheten, gewann die Bevlkerung von Darfnr und Kordofau und wiegelte sie gegen die Europer auf; er vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo Gordon Pascha in Khartnm ein, eroberte die Stadt und ttete ihn. Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islams aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht nieder-geworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen. Inzwischen zog es nach dem Roten Meer einen Verbndeten. Italien setzte sich 1885 an der Kste von Massaua fest und grndete hier die Kolonie Erythra. Endlich fhrte (1899) der von Kitchener aufs sorgfltigste vorbe-reitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi; dieser fiel mit seinen Anhngern in der Schlacht von Omdnrman (in der Nhe von Khartnm). Seitdem

10. Geschichte der Neuzeit - S. 117

1899 - Hannover [u.a.] : Meyer
— 117 — schäftigt die Verfassung der neuen italienischen Republiken zu ordnen, dachte Bonaparte an ein Unternehmen gegen Egypten. Er schrieb an das Direktorium: C’est en Egypte qu’il saut attaquer l’Angleterre. Occupons l’Egypte, nous aurons la route directe de l’Inde, et il nous sera facile d’y etablir une des plus heiles colonies du globe. Nach dem Frieden rüstete Frankreich gegen England, doch Napoleon wußte, daß ein Angriff auf dieses Reich unmöglich ist. Aber er wollte nicht müßig sitzen, seinen jungen Ruhm nicht rosten lassen. So setzte er denu alles daran — selbst das Wort demission soll gefallen sein — das widerstrebende Direktorium für feinen Plan zu gewinnen. Die Aussicht auf die Eroberung Maltas und den Gewinn wichtiger Kolonien machte es endlich gefügig. Nun wurde eine Kommission gebildet, die alle Vorbereitungen treffen sollte. 400 Transportschiffe wurden ausgerüstet, Soldaten bewaffnet, Gelehrte, Ingenieure, Handwerker in Dienst genommen. Auch den bewährten General Kleber veranlaßte Bonaparte, ihm zu folgen. Alle Welt war der Meinung, die Rüstung gelte England; eine englische Flotte beobachtete die Straße von Gibraltar, und eine andere unter Horatio Nelson (geb. 1758) kreuzte im Mittelmeer. 2. Am 19. Mai 1798 ging Bonaparte zu Toulon in See. Stürme hinderten Nelson die Franzosen zu bemerken, und ungefährdet gelangten sie nach Genua. Der nächste Angriff galt der Insel Malta, die seit 1530 dem in Spanien, Frankreich, Deutschland und Italien reich begüterten Johanniterorden gehörte. Napoleon landete, schloß die Hauptstadt Lavalette ein, und bald öffneten die 300 meist aus Franzosen bestehenden Ritter die Thore. Am 1. Juli kam Alexandria in Sicht. Bei Marabnt ging man ans Land, marschierte in der Nacht nach Alexandria, setzte sich in ihren Besitz und erklärte, man käme nicht, um dem Sultan die Stadt zu rauben, sondern um sie von der Herrschast der Mamelucken zu befreien. Drei Aufgaben löste Napoleon in kurzer Zeit: er fand für die Schiffe eine geschützte Stellung aus der Rhede von Abnki'r, er gab der Stadt Alexandria eine aus angesehenen Bewohnern gebildete Verwaltung und entwarf den Plan zur Eroberung Egyptens. Zu der ungünstigen Zeit, wo der Nil steigt, ging er nach Süden, sein Ziel war Kairo. Ein furchtbar anstrengender Marsch durch die Wüste stellte das Heer auf eine harte Probe, endlich gelangte man an den Fluß. Auf dem Platean, Kairo gegenüber, das durch die Pyramiden gekrönt wird, hatte Mnrad Bey sein durch Fellahs (Pflüger) verstärktes Mameluckenheer gesammelt; mit fünf Divisionen rückte Napoleon gegen sein Lager. Durch eine berühmt
   bis 10 von 39 weiter»  »»
39 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 39 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 98
1 158
2 4
3 122
4 504
5 230
6 1834
7 1083
8 23
9 1162
10 406
11 4385
12 15
13 22
14 156
15 1098
16 223
17 10741
18 244
19 242
20 45
21 170
22 2979
23 89
24 768
25 4
26 51
27 23
28 52
29 584
30 708
31 8
32 331
33 48
34 39
35 4
36 69
37 979
38 3194
39 97
40 183
41 384
42 5
43 73
44 55
45 1214
46 9
47 6
48 116
49 3115

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 358
1 1879
2 206
3 1172
4 1914
5 47
6 96
7 1525
8 5473
9 23388
10 260
11 115
12 229
13 233
14 56
15 4780
16 5767
17 8929
18 206
19 973
20 4083
21 266
22 8
23 3406
24 35
25 410
26 52
27 128
28 364
29 9953
30 256
31 76
32 1041
33 313
34 5155
35 363
36 1605
37 684
38 4876
39 549
40 194
41 3722
42 445
43 1502
44 2973
45 2034
46 683
47 39
48 178
49 72
50 181
51 3044
52 978
53 229
54 246
55 65
56 737
57 87
58 344
59 2056
60 7597
61 2647
62 315
63 411
64 1609
65 143
66 697
67 2058
68 1269
69 362
70 190
71 1724
72 1085
73 1130
74 17677
75 125
76 322
77 1206
78 2851
79 190
80 1813
81 90
82 279
83 201
84 40
85 3363
86 3728
87 222
88 69
89 445
90 465
91 82
92 8822
93 141
94 1202
95 327
96 10864
97 2234
98 10147
99 340

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 2
4 0
5 0
6 0
7 1
8 0
9 2
10 0
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 2
32 0
33 1
34 1
35 1
36 0
37 0
38 0
39 3
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 1
49 0
50 1
51 0
52 1
53 0
54 5
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 1
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 3
72 0
73 0
74 0
75 1
76 1
77 0
78 6
79 0
80 0
81 2
82 0
83 1
84 0
85 0
86 3
87 11
88 5
89 0
90 1
91 1
92 2
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 1
102 0
103 14
104 12
105 0
106 0
107 1
108 0
109 5
110 0
111 0
112 0
113 1
114 0
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 0
122 1
123 0
124 1
125 0
126 10
127 0
128 1
129 6
130 0
131 3
132 0
133 0
134 18
135 1
136 0
137 1
138 0
139 0
140 3
141 0
142 1
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 1
150 1
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 3
160 0
161 0
162 1
163 0
164 1
165 0
166 0
167 0
168 0
169 2
170 1
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 15
177 3
178 0
179 1
180 0
181 0
182 4
183 2
184 0
185 0
186 5
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 2
196 0
197 2
198 0
199 1