134.
England.
227
kommen schien: aber nach dem Kriege 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu fein. Dieses fing alsbald an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, als Kriegshafen auszubauen und ihm dadurch die grte Bedeutung fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa zu verschaffen. Im Jahre 1882 tat es einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft,
indem es sich nach der Beschieung von Alexandria in gypten festsetzte gypten und den Khedive von sich abhngig zu machen wute. Von hier aus drang es weiter sdwrts vor. Aber der Mahdi, ein mohammedanischer Prophet, der die Bevlkerung von Dar For und Kordofan gewann und gegen die Europer aufwiegelte, vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo den englischen General Gordon in Chartum ein, eroberte die Stadt und ttete ihn (1885).
Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islam aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht niedergeworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen.
Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdnrman und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan.
Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorge-drnngen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostasrika und dem Kaplande zu schaffen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich feinen Versuch auf, sich in Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus rnilitrifch-politifchen Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da der Goldreichtum des Sdens ungeheuer ist und diese weiten reichen und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Vernichtung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten ^renweg Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans-Portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen.
15*
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Extrahierte Personennamen: General_Gordon
Extrahierte Ortsnamen: England Frankreich England Indien Europa Alexandria Chartum England England England Omdnrman Britisch-Ostasrika Englands Frankreich Faschoda Afrika England Afrika Deutschland Frankreich Oranjefreistaates Sdafrikanischen_Republik Burenkrieg England
378
26. 27.
Sept.
1799.
18. Mai
1800.
18. Ott.
1799.
21. Juli
1798.
Die französische Revolution.
sich wie Lady Macbeth bei Shakespeare. Der Eindruck war aber vorübergehend;
der König blieb wie er von Kindesbeinen an gewesen war." Dem Fall der par-
thenopaischen Republik folgte die römische auf dem Fuße.
Glücklicher behaupteten sich die Franzosen unter den geschickten, wenn
gleich harten und habsüchtigen Feldherrn Masse na und So ult in der
Schweiz gegen die vereinten aber zwietrachtigen Russen und Oestreicher.—
Nach der Eroberung Italiens überstieg Suwaross die unwegsamen Eis-
berge und Alpen, um die Franzosen aus ihrer Stellung bei Zürich zu ver-
drängen. Auf diesem Zuge kämpften die russischen Heere mit Beschwerden
und Gefahren, die selbst die Leiden der französischen Armee in Aegypten und
Syrien überstiegen. Auf dem Gotthard an der Teufelsbrücke wurden gegen
Natur und Feinde Kämpfe bestanden, die zu den kühnsten Waffenthaten in
der Weltgeschichte gehören. Die abgehärteten, an Mühseligkeit und Krieg
gewöhnten russischen Soldaten folgten ihrem thatkräftigen, beharrlichen An-
führer mit stummem Gehorsam über Eisberge und Schneefelder. Aber trotz
der unglaublichen Anstrengung erlagen die von den eigennützigen und lang-
samen Oestreichern nicht unterstützten Russen in der S ch l a ch t v o n Z ü r i ch
den Streichen der Franzosen.
Zürich ward wieder erobert und schwer mitgenommen, wobei Lavater von einem
französischen Soldaten zum Tode verwundet wurde. Suwaroff führte den kleinen Rest
seiner töpfern Armee über die eisigen Höhen von Graubündten auf ungangbaren Wegen in
ihre Hcimath zurück, wo er bald nachher im Kummer über die unverdiente Ungnade des
Kaisers starb.
Hatten in Italien und der Schweiz die Oestreicher durch verkehrte Maß-
regeln, Neid und Gewinnsucht den Fortgang der russischen Waffen gehemmt,
so bewiesen die Engländer, als der unfähige Herzog von Pork in Verbin-
dung mit den Russen die Franzosen (unter Bru ne) aus Holland vertrei-
den und den Erbstatthalter wieder einsetzen wollte, daß auch sie nur von
Selbstsucht und Eigennutz geleitet wurden. Nachdem der ungeschickte Ober-
feldherr die Russen den Feinden geopfert, erkaufte er sich und den Seinigen
durch eine schmachvolle Capitulation die Rückkehr. Dieses unedle und selbst-
süchtige Benehmen erbitterte den über den Untergang so vieler tapfern Krie-
ger bekümmerten Kaiser Paul so sehr gegen die Coalition, daß er mißmuthig
zurücktrat und einige Zeit nachher sich an Bonaparte anschloß.
§.737. Bonaparte in Aegypten und Syrien. Während
dieser Vorgänge führte Napoleon sein tapferes Heer von Alexandrien aus
durch die ägyptische Wüste gen Cairo. Die Noth des Heeres in dem glü-
henden Sonnenbrände, ohne Wasser und hinreichenden Mundvorrath, war
entsetzlich. Inder Schlacht an den Pyramiden, „von deren Höhen
vier Jahrtausende auf die französischen Kämpfer herabblickten," wurden die
Mamluken, die damals unter türkischer Oberhoheit Aegypten beherrschten,
besiegt, worauf Napoleon in Cairo einzog und (nach der Wegn ahme der
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Italiens Syrien Italien Holland Syrien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Gründung fester Plätze. 53
deckung zu Entdeckung. In Sibirien aber zog der kleine Zobel den Kosaken
weiter nach Osten und führte ihn schließlich bis zum Beriugsmeer.
Damals war die goldene Zeit des sibirischen Pelzhandels, und man
erzählt sich, daß die nachströmenden Promyschleniks, die den amerikanischen
„Voyagenr" vertraten, den Jakuten die Zobel gegen eiserne und kupferne
Kessel abzuhandeln pflegten — so viele Felle für das Geschirr, als dieses
bis an den Rand gefüllt fassen konnte.
Handelskarmvane am Ixtjjsch.
Es ist nicht mehr als natürlich, daß alle günstigen Verhältnisse zunächst
auf die Stellung der Strogonow zurückwirken mußten, die zwischen Rußland
und Sibirien in der Mitte saßen, und denen nun reife Früchte in Menge
in den Schoß fielen. Sie hatten vollen Anspruch daraus; sie waren es,
die Jermak nach Sibirien gesandt, die ihn unterstützt, die in der Schlacht
am Tobol an seiner Seite gekämpft hatten.
In die Hände der Strogonow wnrde vom Zaren der ganze Handel
Sibiriens gelegt, der ihnen königliche Reichtümer einbrachte.
So kam es, daß schon zu Ende des 17. Jahrhunderts die bedeutendsten
Geschlechter Rußlands mit den Strogonow verschwägert waren.
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
58 Die Eroberung von Sibirien durch die Kosaken.
weiter vor und gewannen ganze Provinzen Chinas. In den Streitigkeiten
dieses Reiches mit den Westmächten hatte Rußland sich still Verhalten und
sogar sich auf Seiten Chinas hingeneigt; als Lohn für diese Freundschaft
nahm es sich die Amurländer. China konnte nicht widerstehen und mußte
darein willigen. Rußland erreichte durch verhältnismäßig geringe An-
strengung die Erfüllung seines schon seit Jahrhunderten gehegten sehn-
lichsteu Wunsches; denn das war im Laufe der Zeit klar geworden, daß
Sibiriens Handel immer gelähmt bleiben müsse, so lauge demselben nicht
durch die freie Schiffahrt auf dem Amur ein Absatzweg eröffnet werde.
Immer und immer war Rußland mit Vorschlägen an die Chinesen heran-
getreten, ihm den Fluß abzulassen. Da wurde 1847 der ebenso thätige
als gewandte Graf Murawiew zum Generalgouverneur Ostsibiriens er-
nanut, dessen erste Handlung es war, einen Offizier nach den Amur-
gegenden abzuschicken. Obgleich derselbe nicht wieder zurückkehrte, ließ
dessen Chef sich doch keineswegs abschrecken, ordnete größere Expeditionen
ab, welche die Ochotskische See und die Amurmündungen erforschen und
daselbst russische Handelsposten anlegen mußten. Im Jahre 1854 ging
er selbst nach jenen Gegenden ab. Damals, als der orientalische Krieg
ausgebrochen war, kam es darauf an, die russischen Kriegsschiffe im Stilleu
Ozean schnell mit Kriegsbedarf und Lebensmitteln zu versehen.
Murawiew ruderte mit einer kleinen Flotte und Armee ins chinesische
Gebiet hinein; ein Dampfer, fünfzig große Barken und zahlreiche Flöße,
beladen mit Geschütz und 1000 Kosaken, gingen den Amur hinab und
legten sich vor der chinesischen Stadt Aignn vor Anker, wo die schlecht-
bewaffneten eingeborenen Soldaten aufgestellt waren. Sie schauten neu-
gierig auf die kühnen Eindringlinge, ließen sie aber ruhig weiter ziehen.
Murawiew hatte bei dieser Fahrt die Schwäche der Chinesen und die
Trefflichkeit des Amurs als Wasserstraße kennen gelernt; er benutzte daher
den letzteren in den folgenden Jahren ganz ungehindert, legte Stationen
an und setzte sich auf jede Weise fest. Chinesische Mandarinen, die dagegen
Einspruch erheben wollten, wurden, ohne angehört zu werden, fortgeschickt;
man gebrauchte eben ganz einfach das Recht des Stärkern und kümmerte
sich um die Protestation sehr wenig. In Petersburg war man überrascht
über das kühne und rücksichtslose Unternehmen Mnrawiews, billigte es
aber und sandte ihm Unterstützung, so daß derselbe im Jahre 1858 alles
nördlich vom Amur gelegene Land in seine Hände brachte.
Durch den in Aiguu gefchloffenen Vertrag wurde diese Besitzergreifung
von seiten Chinas bestätigt. Das Land zwischen dem Flusfe Usfuri und
der mandschurischen Küste sollte beiden Reichen gemeinschaftlich gehören,
doch trat schon 1860 China, dem Drängen Rußlands nachgebend, diese
Länder vollständig ab, so daß sich die russische Grenze bis nach Korea hin
ausdehnte.
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100
Die außereuropäischen Erdteile.
3. Die größtenteils mongolische Nomaden-Bevölkerung (Kirgisen) wohnt an
und in der Nähe von Flüssen und in den Oasen. Im Gebiet des Sir liegt die Haupt-
stadt Taschkent (200). Wegen seiner militärischen Bedeutung ist Turan auch im
Besitz von Eisenbahnen. Die Transkaspische Bahn führt vom Osten des Kaspischen
Meeres über Merw, Buchara und das in fruchtbarer Talebene gelegene
Samarkand bis Andischan. Ferner zieht von Merw aus ein Schienen-
strang bis Kuscht an der afghanischen Grenze.
6. Deutschland und Russisch-Asien. 1. Der riesenhafte asiatische Besitz Ruß-
lands bringt es in gegensätzliche Berührung mit den Interessen Englands in (Indien),
Chinas und Japans, weil es im Osten mit Hilfe des schiffbaren Amur und im Süden
nach dem Persischen Meere hin den Zugang zu der belebenden Flutwelle des Ozeans
erstrebt. Die Gegensätze zwischen Japan und Rußland sind durch den japanisch-
russischen Krieg zum Nachteil Rußlands ausgeglichen worden. In Indien ist durch
die englisch-russischen Verträge ein gewisser Stillstand geschlossen worden. Rußland
kann also nach wie vor als „gefesselter Riese" bezeichnet werden, dürfte indessen
über kurz oder lang doch einmal einen erfolgreichen Sturmlauf zur Meeresküste an-
treten. Je mehr sich Rußland in Asien festlegt, um so geringer lastet seine Macht
auf unserer offenen östlichen Grenze. Wir haben also keine Ursache, den russischen
Bestrebungen in Asien entgegenzutreten. Rußlands asiatischer Besitz ist für die
Sicherung der deutschen Ostgrenze von Vorteil.
2. Die Sibirische Eisenbahn, die der Entwicklung Sibiriens großen
Vorschub leistet, kommt auch den deutsch-ostasiatischen Beziehungen zugute, haupt-
sächlich unserem Postverkehr. Im Anschluß an die europäische Linie Berlin —
Petersburg — Moskau führt sie von hier über Samara, Slatoust
und Tscheljabinsk durch Sibirien und die chinesische Mandschurei nach dem
Stillen Ozean. Die Endstation ist W l a d i w o st o k. Fahrzeit Berlin—peking
13 Tage, Berlin—tsingtau 15 Tage, d. i. 20—25 Tage weniger als auf dem See-
wege. Für Deutschland ist die Sibirische Bahn der nächste Weg nach China, Japan
und Kiautschou.
Aufgaben. Miß die Entfernung zwischen Berlin und Kiautschou a) auf dem Laub-
wege, b) auf dem Seewege! — Berechne den Unterschied der Fahrtdauer! — Z e i ch n e
den Verlauf der Sibirischen Eisenbahn! — Modelliere Turan! — Vergleiche Ruß-
land und Sibirien nach Klima, Pflanzenwelt und Bodenschätzen! — Inwiefern sind
die russischen Bestrebungen in Asien für Deutschland mittelbar von Nutzen?
Rückblick.
1. Bodengliederung. Jnnerasien steht in schroffem Gegensatz zu den Randgebir-
gen. Hohe und schwer überschreitbare Randgebirge trennen es scharf von seinen
Gliedern. In der Randzone reihen sich alte und neue Kultursitze aneinander. Die
Steppen- und Wüstengebiete Jnnerasiens dagegen sind von Nomadenvölkern be-
wohnt. Asien zeigt einen großen Gegensatz zwischen den von der Natur begünstigten
Randländern mit ihren aüerbau- und handeltreibenden Kulturvölkern einer-
seits und den Steppen- und Wüstengebieten Jnnerasiens mit ihren Nomaden-
völkern anderseits.
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Extrahierte Personennamen: Turan Merw Merw
Extrahierte Ortsnamen: Kaspischen
Meeres Buchara Samarkand Deutschland Englands Indien Chinas Japans Japan Indien Asien Asien Sibiriens Berlin Petersburg Moskau Samara Tscheljabinsk Sibirien Stillen_Ozean Berlin—peking Berlin—tsingtau Deutschland China Japan Berlin Kiautschou_a Sibirien Asien Deutschland Jnnerasiens Jnnerasiens
166
ìli. Allgemeine Uebersicht der Erdoberfläche.
(Topische Geographie.)
§- 18.
Die Fän-er -er Er-e.
lkdrfr. I. Anh. I. 8 — 12.)
Durch Gebirge und Flüsse, durch die Einschnitte des Mee-
res, aber auch die Verträge der Völker unter einander sind die
Ertheile iß. 14.) in verschiedenen Länder getheilt worden, mit
denen wir uns jetzt bekannt machen wollen.
A. Europa besteht aus:
1. Mittel-Europa mit unserm Vaterlande a) Deutschland; öst-
lich von demselben liegt: b) Preußen c) Polen d) Galizien
e) Ungarn [in der Reihenfolge von Norden nach Süden;) s) Hol-
land »-Belgien --Frankreich i) die Schweiz swestlich von
Deutschland in der Reihenfolge von N. nach S.
2. Ost-Europa mit Rußland.
3. Nord-Europa mit: a) Skandinavien, von dem die östliche,
größere Hälfte Schweden, die kleinere, westliche Norwegen heißt;
b) Dänemark, im S. dcö vorigen; c) Britanien, westlich vom
vorigen, und zwar Großbritanien mit England im S. und
Schottland im N. und westlich davon Irland.
4. West- E u ropa mit: a) Portugal, das westlichste Land Europa's,
und b) Spanien im O. des vorigen.
5. Süd-Europa mit: a) Italien, südlich von Deutschland; im S.
von Ungarn liegt die d) Türkei und im S. derselben c) Grie-
chenland.
B. Asien enthält:
3. Im nördlichen Theile: das asiatische Russland, von dem
der größte Theil Sibirien heißt.
2. Im östlichen: a) Seunglisten oder die Mandschurei, südlich
von Sibirien; b) Korea, im S. des vorigen; c) Japan, ein Jn-
selland, östlich von den beiden vorigen; d) China, südwestlich von
Tungusien.
3. Im südlichen: a) Ostindien, bestehend aus Vorder- und Hinter-
Jndien; b) Persien, westlich vom vorigen; c) Arabien, in der
Nähe von Afrika.
4. Im westlichen: a) die asiatische Türkei, im N. von Arabien
(mit Palästina, Phönizien, Mesopotamien rc.); b) Kauka-
sien oder die russischen Kaukasus-Länder, nördlich von der asiati-
schen Türkei und Persien.
5. Im mittleren Theile (Hoch-Asien): a) die Mongolei, westlich
von Tungusien; b) die Tatarei, nördlich von Persien; e) die
Bucharei, zwischen den beiden vorigen; d) Tibet, im N. von
Ostindien.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Deutschland Polen Galizien Ungarn Deutschland Ost-Europa Skandinavien Schweden Norwegen England Schottland Irland Portugal Spanien Italien Deutschland Ungarn Russland Sibirien Sibirien Korea Japan China Ostindien Hinter-
Jndien Persien Afrika Mesopotamien Persien Hoch-Asien Mongolei Persien Tibet Ostindien
Autor: Bruchmann, Carl, Brandt, Paul, von der Osten, G.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Inhalt: Zeit: Neuzeit
Geschlecht (WdK): Jungen
Konfession (WdK): offen für alle
134.135.
England. Rußland.
227
Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdnrman und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan.
Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorgedrungen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostaftika und dem Kaplande zu schassen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich seinen Versuch auf, sich in Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus militrisch-politischeu Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da Sdafrika reich an Gold und Diamanten ist und diese weiten und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Unterwerfung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten Burenkrieg. Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans- i8"-1902-portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen.
Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt Handel. 27 Prozent (der deutsche etwa 12,5 Prozent). Seine Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten Europas zusammen. Die Getreide-Versorgung Englands ist von seiner berlegenheit zur See abhngig, die darauf beruht, da seine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht,
sondern auch zweier oder mehrerer verbndeten Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe, Gte der Geschtze, Ausbildung und Leistungs-fhigkeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedienstes berlegen ist und bleibt.
Da die englische Industrie nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet Industrie, hat, die sie noch vor einem Menfchenalter einnahm, hat sich zeitweife gegen Deutschland, das dem englischen Gewerbe auf dem Weltmarkte am erfolg-reichsten gegenbertrat, eine starke Verstimmung geltend gemacht, die sich fast bis zu offener Feindschaft zu steigern drohte, nachdem Eduard Vii. 1901 seiner Mutter Viktoria in der Regierung gefolgt war; jetzt regiert (seit 1910) dessen Sohn Georg V.
135. Rußland, das bereits im 16. Jahrhundert Sibirien am Sibirien und Ob und Jrtisch, im 17. Jahrhundert den Norden Asiens erworben hatte, Zentralasien, drang im 18. und 19. Jahrhundert der den Kaukasus nach Armenien und Persien vor, besetzte das Land zwischen dem Kaspischen Meere und dem Aralsee und unterwarf die Kirgifen und Turkmenen in Zentral-asien. Dadurch hat es sich der Grenze von Britisch-Jndien genhert,
und in Afghanistan und Persien stoen die Ausdehnungsbestrebungen der beiden Mchte aufeinander.
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Vii Eduard Viktoria Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: England Omdnrman Britisch-Ostaftika Englands Frankreich Faschoda Afrika England Afrika Deutschland Frankreich Sdafrika Oranjefreistaates Sdafrikanischen_Republik Burenkrieg England Europas Englands Deutschland Sibirien Sibirien Asiens Zentralasien Armenien Persien Kaspischen_Meere Afghanistan
Autor: Hafner, Philipp, Ruppersberg, Albert, Bruchmann, Carl
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Rheinland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
133. 134.
England. Rußland.
231
Erst 1898 fhrte der von General Kitchener sorgfltig vorbereitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi und seiner Anhnger in der Schlacht bei Omdurmau und zur Wiedergewinnung des gyptischen Sudan.
Seitdem ist die englische Macht in den quatorialen Gebieten vorge-drnngen, um einen berlandweg zum Viktoria-See und von da nach der Kste von Britisch-Ostafrika und dem Kaplande zu schaffen. Infolge der Kriegsdrohung Englands gab Frankreich seinen Versuch auf, stch tn Faschoda (am oberen Nil) festzusetzen.
In den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gewann Afrika fr England erhhte Bedeutung teils aus rnilitrifch-politischeu Grnden, da von Afrika aus die Verbindung zwischen dem Mutterlande und den Kolonien bedroht werden kann, Deutschland und Frankreich aber hier groe Besitzungen erworben haben, teils aus wirtschaftlichen Grnden, da Sdafrika reich an Gold und Diamanten ist und diese weiten und noch fast unberhrten Gebiete dem nach Beschftigung suchenden Kapital Gelegenheit zu lohnenden Anlagen bieten. Diese Grnde fhrten um die Wende des 19. Jahrhunderts zur Unterwerfung des Oranjefreistaates und der Sdafrikanischen Republik durch den Burenkrieg. Seiner alten Erfahrung in kolonialen Angelegenheiten, seinen hochentwickelten Trans-Portmitteln zur See und dem Reichtum der privaten Unternehmer ver-dankt es England, da die von ihm in Besitz genommenen Kolonien schnell emporblhen.
Der Anteil der englischen Flagge am Seehandel der Welt betrgt Sandel. 27 Prozent (der deutsche etwa 12,5 Prozent). Seine Handelsmarine ist etwa so groß wie die aller brigen Staaten Europas zusammen. Die Getreide-Versorgung Englands ist von seiner berlegenheit zur See abhngig, die darauf beruht, da seine aktive Kriegsflotte nicht nur der Flotte jeder anderen Macht,
sondern auch zweier oder mehrerer verbndeten Mchte an Zahl, Strke und Schnelligkeit der Schiffe, Gte der Geschtze, Ausbildung und Leistungs-fhigfeit von Offizieren und Mannschaften auf allen Gebieten des Seedieustes
berlegen ist und bleibt.
Da die englische Industrie nicht auf allen Gebieten die Stelle behauptet Industrie, hat, die sie noch vor einem Menschenalter einnahm, hat sich zeitweise gegen Deutschland, das dem englischen Gewerbe auf dem Weltmarkte am erfolgreichsten gegenbertrat, eine starke Verstimmung geltend gemacht, die sich fast bis zu offener Feindschaft zu steigern drohte, nachdem Eduard Vii. 1901 seiner Mutter Viktoria in der Regierung gefolgt war; jetzt regiert (feit 1910) dessen Sohn Georg V.
134. Rußland, das bereits im 16. Jahrhundert Sibirien am Sibirien und Ob und Jrtisch, im 17. Jahrhundert den Norden Asiens erworben hatte, 3en raa,teni drang im 18. und 19. Jahrhundert der den Kaukasus nach Armenien und Persien vor, besetzte das Land zwischen dem Kaspischen Meere und dem Aralsee und unterwarf die Kirgisen und Turkmenen in Zentral-asten. Dadurch hat es sich der Grenze von Britisch-Jndien genhert,
und in Afghanistan und Persien stoen die Ausdehnungsbestrebungen der beiden Mchte aufeinander.
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Extrahierte Personennamen: Eduard_Vii Eduard Viktoria Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: England Omdurmau Britisch-Ostafrika Englands Frankreich Afrika England Afrika Deutschland Frankreich Sdafrika Oranjefreistaates Sdafrikanischen_Republik Burenkrieg England Europas Englands Deutschland Sibirien Sibirien Asiens Armenien Persien Kaspischen_Meere Afghanistan
Autor: Dittrich, P., Pfeifer, Wilhelm, Christoph, A.
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Regionen (OPAC): Ostdeutschland
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Die brigen Gromchte der Gegenwart.
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Hoorn. Jenen hat man sich durch den Besitz des Kaplandes mit Kapstadt und der Marinestation von Simonstown, diesen durch die Falklandinseln gesichert.
Seit der Erffnung des Sueskauals (1869) wurde ein dritter, der krzeste Weg durch das Mittelmeer, erffnet. Mit dem Bau dieser Wasser-strae und dem Einflsse, den er sich gesichert hatte, schien Napoleon Iii. auf die Plne seines groen Oheims zurckzukommen; aber nach dem Kriege von 1870/71 hrte Frankreich zunchst auf, fr England gefhrlich zu sein, dagegen bedrohte der russische Vorsto (18771878) gegen die Trkei und deren Zusammenbruch im Frieden von San Stefano das stliche Mittelmeer. Entschlossen, mit aller Kraft den Fortschritten Ru-lands entgegenzutreten, versprach England der Trkei den Schutz ihrer Besitzungen und setzte wesentliche Abnderungen des Friedens durch. Da-mals erwarb es Eypern und damit zu Gibraltar und Malta den dritten Sttzpunkt seiner Flotte, der ihm die Herrschaft im Mittelmeer sichert. Zugleich fing England an, den Hafen von Aden, den es seit 1839 besa, aber lange unbeachtet gelassen hatte, zu einem starken Kriegshafen zu erheben, der nun fr den Seeverkehr zwischen Indien und Europa die grte Bedeutung erlangte.
Im Jahre 1882 tat England einen weiteren Schritt zur Ausbreitung seiner Herrschaft, indem es gypten besetzte; damals wurde Alexandria bombardiert - die bald darauf ausbrechende Bewegung unter Arabi Pascha wurde niedergeschlagen und gab England die Veranlassung, im Lande zu bleiben und den Khedive finanziell von sich abhngig zu machen.
Von hier aus drang England weiter in das quatoriale gypten ein. Aber der Mahdi, d. h. Nachfolger des Propheten, gewann die Bevlkerung von Darfnr und Kordofau und wiegelte sie gegen die Europer auf; er vernichtete ein von englischen Offizieren gefhrtes gyptisches Heer, schlo Gordon Pascha in Khartnm ein, eroberte die Stadt und ttete ihn.
Die mohammedanischen Bewegungen bedeuten fr England eine groe Gefahr, da der König von England derjenige Herrscher ist, der die meisten Untertanen mohammedanischen Glaubens hat, die Welt des Islams aber unter sich in enger religiser Verbindung steht und fr Glaubenskriege noch heute zu gewinnen ist, endlich weil die Mohammedaner Anwohner der Strae durch das Rote Meer sind und durch eine Seemacht nicht nieder-geworfen werden knnen. Es war daher zu erwarten, da England alles aufbieten wrde, um den Mahdi zu besiegen.
Inzwischen zog es nach dem Roten Meer einen Verbndeten. Italien setzte sich 1885 an der Kste von Massaua fest und grndete hier die Kolonie Erythra.
Endlich fhrte (1899) der von Kitchener aufs sorgfltigste vorbe-reitete Feldzug zur Vernichtung des Mahdi; dieser fiel mit seinen Anhngern in der Schlacht von Omdnrman (in der Nhe von Khartnm). Seitdem
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Arabi_Pascha Gordon_Pascha Massaua
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schäftigt die Verfassung der neuen italienischen Republiken zu ordnen, dachte Bonaparte an ein Unternehmen gegen Egypten. Er schrieb an das Direktorium: C’est en Egypte qu’il saut attaquer l’Angleterre. Occupons l’Egypte, nous aurons la route directe de l’Inde, et il nous sera facile d’y etablir une des plus heiles colonies du globe. Nach dem Frieden rüstete Frankreich gegen England, doch Napoleon wußte, daß ein Angriff auf dieses Reich unmöglich ist. Aber er wollte nicht müßig sitzen, seinen jungen Ruhm nicht rosten lassen. So setzte er denu alles daran — selbst das Wort demission soll gefallen sein — das widerstrebende Direktorium für feinen Plan zu gewinnen. Die Aussicht auf die Eroberung Maltas und den Gewinn wichtiger Kolonien machte es endlich gefügig. Nun wurde eine Kommission gebildet, die alle Vorbereitungen treffen sollte. 400 Transportschiffe wurden ausgerüstet, Soldaten bewaffnet, Gelehrte, Ingenieure, Handwerker in Dienst genommen. Auch den bewährten General Kleber veranlaßte Bonaparte, ihm zu folgen. Alle Welt war der Meinung, die Rüstung gelte England; eine englische Flotte beobachtete die Straße von Gibraltar, und eine andere unter Horatio Nelson (geb. 1758) kreuzte im Mittelmeer.
2. Am 19. Mai 1798 ging Bonaparte zu Toulon in See. Stürme hinderten Nelson die Franzosen zu bemerken, und ungefährdet gelangten sie nach Genua. Der nächste Angriff galt der Insel Malta, die seit 1530 dem in Spanien, Frankreich, Deutschland und Italien reich begüterten Johanniterorden gehörte. Napoleon landete, schloß die Hauptstadt Lavalette ein, und bald öffneten die 300 meist aus Franzosen bestehenden Ritter die Thore. Am 1. Juli kam Alexandria in Sicht. Bei Marabnt ging man ans Land, marschierte in der Nacht nach Alexandria, setzte sich in ihren Besitz und erklärte, man käme nicht, um dem Sultan die Stadt zu rauben, sondern um sie von der Herrschast der Mamelucken zu befreien. Drei Aufgaben löste Napoleon in kurzer Zeit: er fand für die Schiffe eine geschützte Stellung aus der Rhede von Abnki'r, er gab der Stadt Alexandria eine aus angesehenen Bewohnern gebildete Verwaltung und entwarf den Plan zur Eroberung Egyptens. Zu der ungünstigen Zeit, wo der Nil steigt, ging er nach Süden, sein Ziel war Kairo. Ein furchtbar anstrengender Marsch durch die Wüste stellte das Heer auf eine harte Probe, endlich gelangte man an den Fluß. Auf dem Platean, Kairo gegenüber, das durch die Pyramiden gekrönt wird, hatte Mnrad Bey sein durch Fellahs (Pflüger) verstärktes Mameluckenheer gesammelt; mit fünf Divisionen rückte Napoleon gegen sein Lager. Durch eine berühmt
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Horatio_Nelson Nelson Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Maltas England Toulon Genua Malta Spanien Frankreich Deutschland Italien Alexandria Alexandria Rhede Alexandria Kairo Kairo